In Erndtebrück ist der Startschuss für das gemeinsame Windkraft-Projekt des Paderborner Energieunternehmens WestfalenWIND auf den Flächen der Wittgenstein-Berleburg´schen Rentkammer erfolgt. Auf dem Gebiet der Edergemeinde werden in diesem Zuge 16 Windenergieanlagen entstehen. Mit den Tiefbauarbeiten für die ersten sieben Standorte wurde Anfang April im Bereich Hermeskopf, westlich von Birkelbach, begonnen, wie die Betreiber informieren. Sie möchten schon jetzt dafür sensibilisieren, dass ein erhöhter Lkw-Verkehr rund um die Baustelle zu erwarten ist. „Wir versuchen natürlich, die verkehrlichen Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, so Marius Bange, Teamleiter Bau der WestfalenWIND Planungs GmbH & Co. KG.
Große Mengen an sauberem Grünstrom können nach Inbetriebnahme der Windenergieanlagen in der Gemeinde Erndtebrück produziert werden. Bei den Anlagen handelt es sich um moderne Windturbinen des Herstellers Enercon vom Typ E-175 mit einer Nabenhöhe von 162 Metern und einer Nennleistung pro Anlage von rund 6 Megawatt (MW). Eine einzige von ihnen produziert den Jahresstrom für ca. 4.500 Haushalte.
Die Gemeinde Erndtebrück und ihre Einwohner werden durch die Windkraft in finanzieller Hinsicht erheblich profitieren. Der Projektierer WestfalenWIND aus Paderborn und die Wittgenstein-Berleburg´sche Rentkammer hatten gleich zu Beginn der Planungen freiwillig zugesichert, dass 0,4 Cent/Kilowattstunde (ct/kWh) in die neu und eigens dafür gegründete Zukunftsstiftung „Unser Erndtebrück“ fließen, mit der gemeinnützige Projekte in der Gemeinde unterstützt werden sollen. Allein diese freiwillige Zahlung summiert sich auf rund eine Million Euro pro Jahr. Dieses Geld soll insbesondere den vielen Vereinen in der Gemeinde zugutekommen. „Wir möchten, dass die Menschen vor Ort in Erndtebrück direkt von der Windkraft profitieren. Solche Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung und Akzeptanzgewinnung sind fester Bestandteil unserer Philosophie und setzten wir bei allen unserer Projekte um“, erklärt Lasse Tigges, Geschäftsführer der WestfalenWIND Planungs GmbH & Co. KG, der darauf hinweist, dass es bereits schon jetzt einen vergünstigten Stromtarif gibt.
Die Wertschöpfung vor Ort geht allerdings noch weiter: Im Rahmen des § 6 des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) zahlen die Betreiber 0,2 Cent für jede erzeugte Kilowattstunde an die Gemeinde-Kasse. Dadurch werden voraussichtlich in Erndtebrück weitere 500.000 Euro pro Jahr durch die entstehenden Windkraftanlagen zum Wohle der Menschen vor Ort bleiben, zuzüglich der zu leistenden Gewerbesteuer in nicht unerheblicher Höhe.
Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau lobt die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten: „Ich freue mich sehr, dass wir diese positiven Nachrichten für Erndtebrück verkünden können. Der Rat der Gemeinde Erndtebrück hat sich richtungsweisend und sehr klar beim Thema Windenergie aufgestellt. Dadurch konnten wir Vereinbarungen mit den Investoren treffen, die für die Gemeinde und somit für alle Erndtebrücker über viele Jahre enorme positive Auswirkungen haben werden. Die Stiftung wird für das starke Ehrenamt in unserer Gemeinde mit dieser umfangreichen finanziellen Ausstattung ein unglaublich wichtiger Faktor in den kommenden Jahrzehnten sein“, so Gronau. Insgesamt profitiere die Zukunftsstiftung und die Gemeinde Erndtebrück somit über die 20-jährige Laufzeit mit mindestens 30 Mio. € von dem entstehenden Windkraftprojekt, wie sich aus dem genannten Zahlenwerk ergibt.
Wie sich der Bau der Anlagen entwickelt, sollen die Bürgerinnen und Bürger aus erster Hand erfahren können: WestfalenWIND kündigt bereits jetzt an, zu einem späteren Zeitpunkt Baustellenführungen anbieten zu wollen, damit sich Interessierte vor Ort ein Bild von den Arbeiten machen können.
