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Auftrag des Einsatzführungsbereich 2

Der Einsatzführungsbereich 2 (EinsFüBer 2) ist Teil des Einsatzführungsdienstes der Luftwaffe (EinsFüDstLw). Dieser betreibt die Radarflugmelde- und Leitzentralen der Luftwaffe im Verbund der integrierten NATO-Luftverteidigung. Er hat die Aufgabe, den Luftraum über der Bundesrepublik Deutschland zu überwachen und Schutz- sowie Verteidigungsmaßnahmen zu koordinieren, zu steuern und gegebenenfalls erforderliche Abwehrmaßnahmen durchzuführen.

Trotz der veränderten sicherheitspolitischen Lage, die Deutschland von NATO-Partnern oder anderen befreundeten Staaten umgeben sieht, ist die Überwachung und Sicherung des Luftraumes über der Bundesrepublik Deutschland von zentraler Bedeutung für die Wahrung der Souveränität unseres Landes. Sich rasch ändernde Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel künftige Beteiligung an Auslandeinsätzen, die Möglichkeit einer terroristischen Bedrohung aus der Luft und immer knapper werdende Haushaltsmittel, erfordern kontinuierliche Anpassung, die sich auch in dynamischer Entwicklung unseres Aufgabenfeldes niederschlagen.

Im Mittelpunkt des Auftrages steht der Betrieb der Radarflugmelde- und Leitzentrale, in Einsatzsprache „Control and Reporting Center“ (kurz CRC) genannt. Hier werden die mit Radargeräten erfassten Flugziele ausgewertet und identifiziert, also ein Lagebild des Luftraumes erstellt. Sollten Maßnahmen gegen bedrohende Flugziele erforderlich werden, erfolgt auf Weisung vorgesetzter Dienststellen aus dem CRC heraus der Einsatz von Jagdflugzeugen oder Flugabwehrraketen.

Neben dem bereits erwähnten lokalen Radargerät ARED (Aktives Radarrundsuchgerät Einsatzführungsdienst) in Erndtebrück, sind zur Erfassung der Flugziele, 17 weitere stationäre militärische Radarsensoren über ganz Deutschland verteilt. Diese werden vom Personal der Abgesetzten Technischen Züge (AbgTZg) betrieben. Im Verantwortungsbereich des Einsatzführungsbereiches 2 sind dies die AbgTZg 241 bis 249.

  • AbgTZg 241     Marienbaum (HADR)
  • AbgTZg 242     Auenhausen (ARED)
  • AbgTZg 243     Visselvhövede (ARED)
  • AbgTZg 244     Brockzetel (HADR)
  • AbgTZg 245     Brekendorf (ARED)
  • AbgTZg 246     Hilscheid/ Erbeskopf (HADR)
  • AbgTZg 247     Lauda (ARED)
  • AbgTZg 248     Freising (ARED)
  • AbgTZg 249     Meßstetten (HADR)

    Bis zum Beginn der Einrüstung des neuen Radargerätes ARED nutzte der EinsFüDstLw drei Generationen von stationären Radargeräten. Die älteste Baureihe, das MPR (Medium Power Radar), stammt aus den 1960er Jahren. Sechs dieser Radarsensoren wurden zentral in Deutschland auf einer Nord-Süd-Achse (in Brekendorf, Visselhövede, Auenhausen, Erndtebrück, Lauda und Freising) betrieben und mittlerweile durch das Radargerät vom Typ „Groundmaster 406 Fixed“ ersetzt. Darüber hinaus finden im Einsatzführungsbereich 2 vier Radargeräte vom Typ HADR (Hughes Air Defence Radar) in Brockzetel, Marienbaum, Hilscheid/Erbeskopf und Meßstetten Verwendung.

    Der Einsatzführungsbereich 2 ist auch die zentrale Ausbildungsstätte für die gesamte lehrgangsgebundene operationelle und - im geringeren Umfang - die technische Ausbildung aller Unteroffiziere, Feldwebel und Offiziere der Verbände des Einsatzführungsdienstes. Auch Lehrgangsteilnehmer aus vielen, überwiegend osteuropäischen Ländern besuchen im Rahmen von NATO-Vereinbarungen den Standort Erndtebrück um ihre fachliche Grundqualifikation zu erwerben.

     

    Quelle: Luftwaffe