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09.09.2020

100 Meilen für den guten Zweck

Erndtebrücker Luftwaffensoldat erläuft 5.400 Euro Spenden

Erndtebrück. 100 Meilen in 28 Stunden - und das zu Fuß. Eine Herausforderung, die ihresgleichen sucht. Für Stabsfeldwebel Carsten Hermann vom Luftwaffenstandort Erndtebrück scheint es jedoch nur eine weitere Aufgabe, die der begeisterte Läufer meistern möchte. Und ganz nebenher sammelt er noch 5.400 Euro an Spendengeldern für einen guten Zweck.

3.510 Kilometer und viele Unterstützer

„Man kann schon sagen, dass das Laufen über die Jahre zu einer Leidenschaft geworden ist“, sagt Carsten Hermann. Aber der Berufssoldat vom Luftwaffenstandort Erndtebrück beließ es nicht bei einfachen Läufen. Immer neuen Herausforderungen hat er sich über die Jahre gestellt. Marathondistanzen waren dabei nichts Besonderes. Nun hatte er für sich die Strecke vom 100 Meilen, knapp 161 Kilometer- ins Auge gefasst. Die „TorTour de Ruhr“sollte es werden. Eine Laufveranstaltung, deren Strecke längs der Ruhr bis zur Mündung in den Rhein bei Duisburg verläuft.
Da Hermann aber nicht nur sportlich immer neue Herausforderungen sucht, sondern sich auch regelmäßig sozial engagiert, reifte in ihm der Plan, seinen ersten 100-Meilen-Lauf mit einem guten Zweck zu verknüpfen. Das Bundeswehr Sozialwerk wollte er unterstützen. Der Plan: Ein solcher Lauf ist ohne entsprechendes Training nicht möglich. „Sponsoren“ sollen jeden gelaufenen Trainingskilometer und den Lauf selber mit wahlweise einem viertel, einem halben oder einem ganzen Cent unterstützen. Und so begab er sich am Luftwaffenstandort Erndtebrück auf die Suche nach Unterstützern. 130 bereitwillige Spender konnte er aus allen Dienststellen der Hachenberg-Kaserne für sein Vorhaben begeistern. So konnte sein einjähriges Vorbereitungsprogramm starten. Viele Trainingsläufe absolvierte der 51-jährige, darunter auch einige von 60 oder 70 Kilometern Länge. Am Ende konnte der Stabsfeldwebel auf stolze 3.510 Kilometer zurückblicken, was umgerechnet einer Spendensumme von fantastischen 5.400 Euro entsprach.
Nur die rund 161 Kilometer die er bei der „TorTour de Ruhr“ laufen wollte, konnten leider nicht addiert werden. Wie so einigen anderen Veranstaltungen, machte die Covid-19 Pandemie auch dieser einen Strich durch die Rechnung. „Ich bedanke mich recht herzlich für die Unterstützung bei diesem Projekt und für die doch sehr hohe Summe an Spenden. Leider konnte der Lauf dann doch nicht stattfinden“, erklärt der Stabsfeldwebel. Doch Carsten Hermann wäre nicht Carsten Hermann, wenn er nicht weiterhin diese Herausforderung vor Augen hätte: „Am Rheinorange in Duisburg wäre das Ziel meines ersten 100-Meilen-Laufes am 31. Mai dieses Jahres gewesen und hier wird das Ziel meines ersten 100-Meilen-Laufes am 23. Mai 2021 sein.

5.400 Euro an Bundeswehr-Sozialwerk

An jenem „Rheinorange“, einer Skulptur an der Ruhrmündung in Duisburg, konnte Stabsfeldwebel Hermann nun die erlaufene Spendensumme an einen Vertreter des Bundeswehr-Sozialwerk e.V. übergeben. Die 5.400 Euro Spende kommt der „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des Bundeswehr-Sozialwerkes“ zugute. Unterstützt werden durch diese Aktion zum Beispiel Freizeiten für behinderte Menschen oder unverschuldet in Not geratene Familien. Ebenso erhalten Hinterbliebene von in Auslandseinsätzen zu Tode gekommenen Soldatinnen und Soldaten Unterstützung. Eine rein spendenfinanzierte Aktion, für die der gemeinnützige Verein sich mit fast 2.500 ehrenamtlichen Helfern auf vielfältige Weise einsetzt.

Text: Oliver Klaas